AKTUELLES

Brief an den Minister, den wir als Antwort auf sein Schreiben vom 1.4.2025 verfasst haben.

Sehr geehrter Herr Minister Freiberg,

Ihr Schreiben vom 1. April 2025 zu den Änderungen für die Lehrkräfte des Landes Brandenburg – mit dem Ziel der Absicherung des Unterrichts – haben wir mit Befremden zur Kenntnis genommen.

Die darin vorgesehenen Maßnahmen verhindern perspektivisch eine angemessene und notwendige Förderung aller Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf und sie führen zu einer höheren Belastung sonderpädagogisch tätiger Lehrkräfte! Denn die spezifischen und notwendigen Anforderungen in der sonderpädagogischen Förderung – darunter das Erstellen und Evaluieren individueller Förderpläne – werden durch die geplanten Maßnahmen ausgehebelt. Die in diesem Kontext notwendigen Entwicklungsgespräche sollen sogar wegfallen.

Als Landesverband erreichen uns vermehrt Hinweise darauf, dass die sonderpädagogische Verwaltungsarbeit an Schulen stetig steigt und auch weiterhin einen hohen Aufwand an den Schulen haben wird, um der Förderung aller Kinder und Jugendlichen mit besonderen Unterstützungsbedarfen gerecht zu werden.

Insbesondere betrifft dies:

  • die Diagnostik und individuelle Förderplanung
  • die Zusammenarbeit mit Eltern, dem Kollegium und weiteren Institutionen
  • die Zuarbeit für die Festlegung oder Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs
  • die Erstellung sonderpädagogischer Gutachten und Stellungnahmen für Ämter
  • die multiprofessionelle und intensive Zusammenarbeit mit Therapeutinnen und Therapeuten, Jugend- und Sozialämtern, Wohneinrichtungen und berufsvorbereitenden Einrichtungen
  • die Erstellung individualisierter Unterrichts- und Prüfungsmaterialien sowie Lernstandsanalysen
  • die Betreuung und Anleitung von Seiteneinsteigenden, Praktikantinnen und Praktikanten und Lehramtskandidatinnen und-kandidaten

Die geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung ignoriert die Realität, dass unsere Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarfen und deren Eltern eine intensive und individuelle Betreuung und Begleitung benötigen. Für diese Schülerschaft braucht es mehr Zeit für die Vorbereitung und Nachbereitung von individuellen Förderplänen sowie für die Dokumentation ihrer Lern- und Entwicklungsfortschritte. Die Notwendigkeit, individuelle Lernstände zu erfassen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, ist für unsere Arbeit unerlässlich und kann nicht durch allgemeine Entlastungen ersetzt werden. Das Entlastungspaket berücksichtigt in keiner Weise die zusätzlichen Anforderungen, die an Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen gestellt werden.

Als Vertreter der sonderpädagogischen Lehrkräfte im Land Brandenburg lehnen wir die die geplanten Maßnahmen ab. Eine Stundenerhöhung ist eine kurzsichtige und kontraproduktive Maßnahme, die den Fachkräftemangel nicht behebt, sondern ihn weiter verschärft. Sie führt zu einer Überlastung der sonderpädagogischen Lehrkräfte, verschlechtert die Qualität der Förderung und gefährdet die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Unterstützungsbedarfen.

Zu der von ihnen vorgeschlagenen Abstimmung bitten wir um einen zeitnahen Gesprächstermin.

 

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Wir setzen uns dafür ein

  • Der Landesverband tritt für alle Kinder und Jugendlichen ein, die einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen. Er hat die Aufgabe, sich für ihre Förderung in Förderschulen, in allgemeinen, beruflichen Schulen und in anderen Handlungsfeldern einzusetzen sowie die Sonderpädagogik auf wissenschaftlicher Grundlage zu vertreten.

  • Er unterstützt die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

  • Er erstrebt die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, die für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und Benachteiligungen tätig sind.

  • Der Verband wendet sich in geeigneter Weise an Behörden, Institutionen und die Öffentlichkeit. Er unterstützt Maßnahmen, die geeignet sind, die gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen vorzubereiten und zu unterstützen.

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SAVE THE DATE!

Hauptversammlung des vds Brandenburg am 17.05.2025 in der Oberlinschule in Potsdam

Mit dem Vortrag "SEED- Der entwicklungspsychologische Ansatz in der Begleitung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung"

 

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